Französische Leibrenten - Dokumente des überzogenen Staatshaushaltes. L. H. von Jakob, schreibt in Staatsfinanzwissenschaft, (theoret. u. prakt. dargest. u. erläutert durch Beispiele aus der neueren Finanzgeschichte europäisch. Staaten), Halle 1821. Leibrenten beruhen auf einem Contracte, wodurch sich der Staat verpflichtet, gegen Einzahlung eines bestimmten Capitals eine bestimmte jährliche Rente zu bezahlen, so lange eine oder einige namhaft gemachte Personen leben. Das Leibrentenwesen gründet sich auf Berechnung der noch übrigen Lebenslänge der Menschen in einem gewissen Alter.
Bereits der Sonnenkönig, Ludwig XIV. (1638-1715), nutzte Leibrenten ausgiebig als finanzpolitisches Mittel zur Aufbringung der enormen Finanzmittel, welche sein höfischer Prunk erforderte. Seine Nachfolger versuchten durch weitere Emissionen die zerrütteten Staatsfinanzen wieder zu regeln. Die Misere wurde schliesslich durch die Französische Revolution 1789 beendet.