Exemplar der Slg. Finkelstein, Auktion Dr. Busso Peus Nachf. 412, Los 871.
Rachel Felix wurde in Mumpf am 21. Feb. 1821 geboren. Ihre Eltern waren wandernde jüdische Kleinkünstler und Händler. Sie kam als zweitälteste Tochter auf der Durchreise von Deutschland nach Frankreich in einem Gasthof zur Welt. Ursprünglich stammte die Familie aus dem Elsass und sprach neben Französisch auch Deutsch. Rachel ging auf Tourneen durch ganz Europa und wurde überall begeistert gefeiert. In Wien wurde sie vom Kaiser empfangen, im russischen Sankt Petersburg vom Zaren. Ihr Auftritt in London vor der königlichen Familie 1841 war ein gesellschaftliches Grossereignis. 1852 liess ihr der preussische König anlässlich ihres dortigen Gastspiels vor dem preussischen Hof und dem russischen Zaren eine Statue auf der Pfaueninsel bei Potsdam errichten (existierte bis 1935; von den Nationalsozialisten zerstört). Sie soll zahllose Affären mit Männern aus allen Gesellschaftsschichten gehabt haben, auch einige längere Beziehungen zu Prominenten. An Walewski, der sich über ihre Promiskuität beschwerte, schrieb sie: Ich bin, so wie ich bin: ich liebe die Mieter, aber nicht die Hausbesitzer. 2004 widmete ihr das Museum für Kunst und Geschichte des Judentums in Paris eine Ausstellung. Sie starb am 3. Januar 1858 in Le Cannet in Südfrankreich.
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