Herzog Anton Ulrich, dessen Gemahlin 1704 zwei Jahre vor der Goldenen Hochzeit verstorben war, liess den verdienten Braunschweiger Bürger Heinrich Haeseler seine Goldene Hochzeit quasi stellvertretend feiern. Er stattete die Feierlichkeiten außergewöhnlich prunkvoll aus und nahm selbst mit dem ganzen Hof daran teil. Dem Jubelpaar schenkte er einen goldenen Pokal und liess diese Medaille prägen. Die auf der Rückseite dargestellten Weinstöcke, von denen etliche Trauben tragen, andere aber verdorrt sind, symbolisieren das Jubelpaar und die lebende oder verstorbene Nachkommenschaft.
Der Text der Vorderseite bedeutet: Glückverheissende Wünsche hatte, zusammen mit seiner ersten Gattin, der Fürst gegen den Willen der Schicksalsmächte ausgesprochen. Mit Billigung des Fürsten feiert der Bürger Heinrich Haeseler, im 77. Lebens- und im 50. Ehejahr, mit Gertrude Maria Eltzen, die im 71. Lebensjahr steht, das eheliche Jubelfest, das von 3 Söhnen und ebensovielen Töchtern, 3 Enkeln und 15 Urenkeln die noch 40 lebenden Nachkommen zieren, das aber der Fürst auch mit einer Medaille ehrt. Braunschweig am 13. Mai 1706. Das ist der angenehme Lohn der Mühe.