Die Festung Colberg/Kolberg war 1653 an Brandenburg gefallen und galt als wichtiger Überseehafen für Brandenburg-Preussen. Berühmt und historisch bedeutsam wurde seine erfolgreiche Verteidigung gegen die belagernden französischen Truppen vom Herbst 1806 bis Sommer 1807.
Als gegen Ende der Belagerungsperiode ein Mangel an Hartgeld auftrat, beschloss der amtierende Generalmajor Gneisenau die Herstellung von Belagerungsgeld zu 2 Groschen (13000 Stück), 4 Groschen (7400 Stück) und 8 Groschen (8650 Stück), in einer Gesamtsumme von 5200 Taler. In einem Brief vom 28.6.1807 schrieb er bedrückt: Nun präge ich Papiergeld von meiner Fabrikation.... Die Einlösung erfolgte per 1. Juni 1808 (ca. 1 Jahr nach dem lokalen Friedensbeschluss), und es wurden von den 8 Groschen-Scheinen nur gerade ca. 80 Exemplare, im Betrag von 89 Taler, 16 Groschen, nicht mehr eingelöst. Das erklärt die Seltenheit dieser Notgeldscheine.