1 Ferdinand I. 1521-1564. 10 Dukaten o. J. (frühe 2. Hälfte 16. Jahrhundert), 35.70 g. Goldene Prägemedaille aus der Münzstätte Kremnitz. Darstellung der Geschichte des Propheten Jona (lateinisch: Jonas). Unsigniert, vermutlich von C. Füessl dem Älteren. Jona wird von Matrosen vom Segelschiff ins Meer geworfen und von einem grossen Fisch verschlungen, im Vordergrund speit dieser ihn wieder an Land, darüber ist Jona am Tor der Mauern der Stadt Ninive, im Hintergrund sitzt Jona auf einem Berg unter dem Rizinusstrauch und spricht mit Gottvater in Wolken, rechts die strahlende Sonne. Rv. Christus mit Mantel und Siegesbanner entsteigt seinem Grab, in der Rechten Schlange, deren Kopf er mit dem rechten Fuss zertritt, das Ganze in einer bergigen und mit Bäumen bewachsenen Landschaft, im Hintergrund eine Stadtmauer und Gebäude. 47 mm. Huszár/Procopius 36. Slg. Donebauer 4073. Von grösster Seltenheit, vermutlich das einzige bekannte Exemplar in privaten Händen / Of the highest rarity, probably the only known piece in private hands. Vorzügliches Prachtexemplar mit Prägeglanz / Extremely fine specimen with mint luster. Winziger Kratzer auf dem Rand / Tiny scratches on edge.
Exemplar der Auktion Dorotheum 171, Wien, Oktober 1954, Los 1104.
Im Katalog der Münzen- und Medaillen-Stempel-Sammlung des K.K. Hauptmünzamtes in Wien, Band 4, Wien 1906 steht auf Seite 1238 zum Stempelschneider Christof Füessl (Fiesel, Fueszl) der Alte: Eisenschneider der Münzstätte Kremnitz, gestorben am 28. August 1561 und an der Schlosskirche zu Kremnitz beigesetzt. Füessl hinterliess zwei Söhne und fünf Töchter. Der Sohn Hans war königlicher Urburarius und starb am 17. September 1605, der zweite Christof (der Jüngere) war Cimentarius und starb am 14.7.1611.
Regesten:
1543: 28. September wird Christof F. in einem Rathsprotokoll (S. 414) "eysenscheider" genannt
1546: Im Kremnitzer Stadtbuche pag. XXI zu XXXXVI als 11. Senator eingetragen.
1553: 27. November (Wien). König Ferdinand I. bekennt, "dass er dem Christofn Füessl eisnschneider bei der chamermünz auf der chrebnicz, auf sein unterthänig bit - zu dest statlicher seiner unterhaltung" neben seiner Besoldung eine lebenslängliche jährliche Provision von 100 fl. Ungarisch aus den Gefällen der Kremnitzer Kammer bewilligt habe.
1562: 9. Jänner (Linz). K. Maximilian schreibt der Kammer, er habe an die Stelle des "abgeleibten Christophen Fueszls" den Lucasen Richter ernannt.
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