1 VideoGoldmedaille o. J. (graviert 1930), 203.31 g. Goldene Preismedaille, gestiftet von "Teylers Tweede Genootschap", verliehen an Dr. H. Schneider. Neuabschlag nach den Stempeln von J. G. Holtzhey aus dem Jahr 1778. OMNES ARTES QVAE ADHVMANITATEM PERTINENT Allegorie mit der symbolischen Darstellung der fünf Künste, Geschichte (Folio), Poesie (Leier), Physik (Globus und Kompass), Zeichnen (Pinsel und Palette) und Numismatik (Münz- und Medaillentableau), oben strahlendes Auge Gottes, im Abschnitt Gravur DR. H. SCHNEIDER / 1930 Rv. HEBENT QVODDAM COMMVNE VINCVLVM, im Lorbeerkranz sieben Zeilen Schrift mit den Lebensdaten des Stiftungsgründers Peter Teyler. Randpunze "Anker". 72.5 mm. Sehr selten / Very rare. FDC / Mint State. Winzige Druckstelle / Tiny pressure mark.
Der Kaufmann Pieter Teyler van der Hulst gründete im Jahr 1778 zwei Stiftungen, die sogenannten Eerste und Tweede Genootschap oder die Wetenschappelijk Genootschap. Während die erste Stiftung auf die Theologie ausgerichtet war, geht es bei der zweiten Gesellschaft um die Interessengebiete Physik, Biologie, Literatur, Geschichte, Kunststudium und Numismatik.
Die Idee war, jedes Jahr eine Theorie zu diskutieren und eine Frage für die zu vergebende Medaille zu stellen. Manchmal wurde nur eine Goldmedaille verliehen, manchmal wurden sowohl Gold- als auch Silbermedaillen vergeben, aber oft gab es überhaupt keine Teilnehmer.
Der Preisträger dieser Medaille war Hans Schneider, geboren am 4.8.1888 in Basel, gestorben am 7.11.1958 ebenda. Er studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte in Basel, München, Rom und Berlin. 1914 wurde er an der Basler Universität promoviert. Seine Dissertation trug den Titel Beiträge zur Geschichte des niederländischen Einflusses auf die oberdeutsche Malerei und Graphik um 1460–1480. Nach seinem Studium zog er in die Niederlande und war im Zeitraum von 1915 bis 1930 Direktor des Mauritshuis in Den Haag, von 1930 bis 1940 Direktor des Niederländischen Instituts für Kunstgeschichte. Nach der Besetzung der Niederlande durch die Wehrmacht verliess Schneider 1941 seine Wahlheimat und kehrte in die Schweiz zurück, wo er Leiter des Projektes „Die Kunstdenkmäler der Schweiz“ wurde und die Herausgabe der gleichnamigen Publikation betreute.
Die Goldmedaille erhielt er als Anerkennung für seine Arbeiten über den Maler Jan Lievens.