SINCONA Jubiläumsauktion
Los 1226

Bieten
| Startpreis | 180.000 CHF |
| Zuschlag |
Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.
20 Franken 1897, Bern. 6.45 g. Geprägt aus Gondogold. Vrenelikopf mit geflochtenem Haar in einer mit Alpenrosen bestickten Tracht nach links vor einer Bergkulisse, unten die Stempelschneidersignatur F.LANDRY, oben HELVETIA. Rv. Schweizer Wappenschild auf einem Eichenzweig zwischen der geteilten Wertangabe 20 - FR, in der Mitte des Schweizerkreuzes ein kleines eingepunztes Kreuz als Zeichen für die Prägung in Gondo-Gold, unten die Jahreszahl und das Münzzeichen B. Randverzierung von der Rückseite aus bei 10 Uhr beginnend: ********/*******/*******. Divo 36. Richter (Proben) 2-97. HMZ 2-1195b. Fr. 501. Von grösster Seltenheit. Nur 29 Exemplare geprägt / Of the highest rarity. Only 29 specimens struck. PCGS SP64. Prachtexemplar / Cabinet piece.
Die 20-Franken-Stücke, welche aus hellerem Gondo-Gold geprägt wurden, gehören zu den ultimativen Raritäten der gesamten Serie der Schweizer Bundesmünzen.
Bereits in römischer Zeit wurde in der Umgebung des Walliser Dorfes Gondo nach Gold geschürft. Eine Hochblüte erlebte der Bergbau im Gebiet von Gondo in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, als unter Kaspar Jodok von Stockalper, dem Erbauer des Stockalper-Palasts in Brig, intensiv nach Gold gegraben wurde.
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts versuchte die Aktiengesellschaft "Mines d'or de Gondo" einen rentablen Minenbetrieb zu betreiben. 1897 musste die mit 5 Millionen Schweizer Franken Kapital gegründete Aktiengesellschaft jedoch Konkurs anmelden.
Bis zu diesem Zeitpunkt war Gold im Wert von rund 2'000 Franken geschürft worden. Mit dem Grossteil dieses Goldes liessen die Bergwerksbetreiber in der Münzstätte Bern in den Jahren 1893, 1895 und 1897 jeweils Kleinst-Serien von 20 Franken-Stücken prägen, welche wohl zu Geschenkzwecken dienten. Diese mit Gondo-Gold geprägten Münzen unterscheiden sich von den normalen 20-Franken-Stücken durch ihre etwas hellere Farbe und einem kleinen einpunzierten Kreuz in der Mitte des Schweizer Kreuzes auf der Rückseite der Münze.
Von den drei geprägten Jahrgängen ist der Jahrgang 1895 mit nur 19 Stück von der Auflagezahl her der seltenste. Vom Jahrgang 1893 wurden 25 und vom Jahrgang 1897 deren 29 Stücke geprägt. Wogegen die ersten beiden Jahrgänge als Helvetia-Prägungen stattfanden, ist der Jahrgang 1897 als Vreneli-Prägung erfolgt.
Von der Seltenheit her ist das vorliegende Gondogold-Vreneli von 1897 mit Abstand das seltenste. Auf Grund des nur sehr kleinen Unterscheidungsmerkmals gelangte wohl das eine oder andere Stück mit der Zeit in den normalen Geldumlauf und ging verloren oder wurde gar eingeschmolzen. Bis heute sind deshalb nur noch ganz wenige Stücke bekannt.