Beschreibung

Anne, 1498-1499. Cadière d'or 1498, Nantes. 3.43 g. ANNAªDªG:ªFRANªREGINAªETªBRITONVMªDVCISSA Die Herzogin thront von vorn mit Schwert und Zepter, im Abschnitt die Jahreszahl. Rv. +SIT(Hermelin)NOMEN(Hermelin)DOMINI(Hermelin)BENEDICTVM(Hermelin)N Lilienkreuz mit gekrönten Hermelinschwänzen in den Winkeln. Fleurant Fd 7. Duplessy 357 var. Poey d'Avant 1398 var. Levinson VIII-3. Fr. 97. Von grösster Seltenheit / Of the highest rarity. Gutes sehr schön / Good Very Fine. Kleine Kratzer und Auflage am Rand / Small scratches and encrustation near edge.

Anne heiratete 1491 zum zweiten Mal König Karl VIII. und vereinte damit die Schicksale der Bretagne und Frankreichs. Karl VIII. starb jedoch am 7. April 1498, ohne einen lebenden Erben zu hinterlassen. Damit erlangte die Bretagne ihre Unabhängigkeit wieder. Anne nutzte dies, um die bretonische Verwaltung zu reformieren. Die Ausgabe dieser prestigeträchtiger Goldmünzen trug eindeutig zu dieser Unabhängigkeitspolitik bei. Im Januar 1499 heiratete Anna Ludwig XII, was der unabhängigen Münzprägung des Herzogtums ein Ende setzte.

Die Cadière der Anne de Bretagne ist eine der bedeutendsten Münzen der französischen feudalen Numismatik. Ihre historische Bedeutung wird nur von ihrer Seltenheit übertroffen. Als Künstler für diese besondere Münze wird der Maler Jean Bourdichon genannt, der auch Autor von den Illustrationen aus den „Grandes Heures d’Anne de Bretagne“ war. Die besonders gelungene Gravur dieser Münze stellt den Höhepunkt seines Talents dar. Das ausgeprägte Relief sowie das Fehlen gotischer Polylobe kündigen bereits die Kunst der Renaissance an.