Münzen und Medaillen der Welt und aus der Schweiz, SINCONA Edelmetall-Auktion
Los 4486

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Mines d'Or de Gondo. Aktie Fr. 25.- 1895, 14. September, 3 Exemplare mit unterschiedlichen Unterschriften. Alle Coupons vorhanden. Selten / Rare. II - I / Extremely fine-uncirculated. (3)
Bereits den Römern soll bekannt gewesen sein, dass im Zwischbergental bei Gondo, südlich des Simplonpasses, Gold, mit Pyrit und Silber vermengt, gefunden werden kann. Aus Urkunden weiss man sicher, dass bereits Kaspar Stockalper um 1660 Eigentümer der Mine war. Die Familie Stockalper blieb bis Mitte des 19. Jahrhunderts im Besitz der Schürfrechte.
Ab 1840 erlebten diese Minen eine kuriose Neubelebung durch Spekulanten um den französischen Ingenieur Alcid Froment, welcher leichtgläubigen Leuten erzählte, Goldvorkommen wie in Kalifornien gefunden zu haben. Die neu gegründete Gesellschaft "Société Suisse des Mines d'or de Gondo" liess in den Jahren 1894/1895 Aktien über 5 Millionen Franken zeichnen - reine Abzocke zum Nachteil von Leuten, welche an schnell erwirtschafteten Gewinn glaubten. Allerdings geriet diese Gesellschaft bereits 1897 in Konkurs. Das bisschen Gold, welches gefunden wurde, war nie wirtschaftlich erfolgreich zu fördern. So sollen vom März 1894 bis August 1896 aus mehr als 5000 Tonnen Erz nur gerade 33 kg Rohgold gewonnen worden sein. Ein paar wenige schweizerische 20 Franken Goldmünzen, sog. Helvetias und Vreneli, sind Zeugen dieser Episode - insgesamt nur gerade 79 Exemplare.
Die Stollen der Minen verfielen im Lauf des 20. Jahrhunderts zusehends, und 1980 wurde erneut das Erzvorkommen in den verschiedenen Stollen auf erfolgreichen Abbau geprüft; das schlechte Ergebnis gab den Kritikern recht. Heute sind noch ein paar Wirtschaftsruinen als Spuren der Geschichte um die Goldminen von Gondo erhalten.