SINCONA Auktion 28
Beendet

Sammlung Dr. Platone Ladavac - Münzen und Medaillen von Wallenstein, Böhmen und Mähren

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Startpreis 20.000 CHF
Zuschlag 85.000 CHF

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Albrecht von Wallenstein, 1623-1634 Taler 1629. Wismar Münzmeister Johann Dase.
Av. {ALBERTUS?D:G:DUX?FRIDLA:ET?SAGANAE?Büste leicht nach r. mit Harnisch, Stehkragen und Feldherrnbinde.
Rv. {SACRI:ROMA:IMPE: (M) PRINCEPS?AN16Z9. Der gekrönte Wappenadler des Herzogtums Friedland mit Ordenskette vom Goldenen Vlies nach l. blickend. Auf seiner Brust ein sechsfeldiges Wappen vom Herzogtum Sagan, Familie Wallenstein, Herrschaft Flinsberg. Unten die Initiale M für Mecklenburg. 28.53 g. Poley 170. Meyer 205 (ungenau). Nechanicky 57. Kunzel 630. Dav. 3445. Von grosser Seltenheit.

Fast vorzüglich. Schöne Patina.

Details

Ex Slg. Hohenkubin, Auktion Lanz 2, Graz. 7. 12. 1973. Los 1382.
Ex Auktion Münzen & Medaillen AG 50, Basel. 27. 2. 1975. Los 412.

Während Nohejlová-Prátová in dem vorliegenden Stück noch eine Prägung der Münzstätte Jitschin unter Münzmeister Michael Miller vermutete, zieht Kunzel als Prägeort Wismar in Betracht. Seinen Ausführungen zufolge bezieht sich die unter dem Adler der Rückseite eingeklammerte Initiale M nicht auf einen Münzmeisternamen, sondern steht für das Herzogtum Mecklenburg.

Dem urkundlichen Material nach richtete Wallenstein unmittelbar nach dem Erwerb des Herzogtums eine Münzstätte in Wismar unter Münzmeister Johann Dase und Wardein Hans Jo(b)st ein. Die in Wismar angefertigten 700 Taler wurden aus Stempeln geschlagen, die in Hamburg hergestellt worden waren und den Saganschen Geprägen ähnlich sehen sollten (Anordnung vom 10. März 1629). Da alle 1629 für Sagan nachgewiesenen Münzen keinen Hinweis auf den Erwerb des Herzogtums Mecklenburg in ihrer Titulatur oder Heraldik enthalten, dürfte das gleiche auch für die Wismarer Gepräge gelten - zumal eine offizielle Belehnung Wallensteins durch den Kaiser erst 3 Monate später (am 16. Juni 1629) erfolgte. Dementsprechend würde das (M) als Hinweis auf die neuen norddeutschen Besitzungen des kaiserlichen Feldherren zu deuten sein. Darüber hinaus spricht auch das runde U im Gegensatz zum spitzen V in der Umschrift für eine Entstehung im Niedersächsischen Reichskreis. So begegnet die runde Buchstabenform u. a. auf Talern des Jahrgangs 1629 aus Braunschweig, Goslar, Hameln, Magdeburg, Stralsund, Rostock, Wismar und Hamburg. (Aus: Auktionskatalog 201, Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG vom 2.2.2012).