Richard Martin Willstätter (geb. 13.8.1872 in Karlsruhe, gest. 3.8.1942 in Muralto, Kanton Tessin) war Chemiker. Er wurde 1902 ausserordentlicher Professor für Chemie an der Universität München. Für seine Untersuchungen der Farbstoffe im Pflanzenreich, vor allem des Chlorophylls, wurde ihm 1915 der Nobelpreis für Chemie verliehen. Willstätter gab seine Professur 1924 auf und begründete seinen Schritt mit der opportunistischen Haltung einiger Professoren, die in Berufungsverfahren antisemitischen Erwägungen höheres Gewicht einräumten als wissenschaftlichen Leistungen. Er forschte weiter an der Universität München, ohne über eine Professur zu verfügen und floh am 4. März 1939 nach Verlust fast seines gesamten Besitzes in die Schweiz. 1965 wurde das Willstätter-Gymnasium in Nürnberg nach ihm benannt.