Ex Slg. Hohenkubin, Auktion Lanz 2, Graz. 7. 12. 1973. Los 1382.
Ex Auktion Münzen & Medaillen AG 50, Basel. 27. 2. 1975. Los 412.
Während Nohejlová-Prátová in dem vorliegenden Stück noch eine Prägung der Münzstätte Jitschin unter Münzmeister Michael Miller vermutete, zieht Kunzel als Prägeort Wismar in Betracht. Seinen Ausführungen zufolge bezieht sich die unter dem Adler der Rückseite eingeklammerte Initiale M nicht auf einen Münzmeisternamen, sondern steht für das Herzogtum Mecklenburg.
Dem urkundlichen Material nach richtete Wallenstein unmittelbar nach dem Erwerb des Herzogtums eine Münzstätte in Wismar unter Münzmeister Johann Dase und Wardein Hans Jo(b)st ein. Die in Wismar angefertigten 700 Taler wurden aus Stempeln geschlagen, die in Hamburg hergestellt worden waren und den Saganschen Geprägen ähnlich sehen sollten (Anordnung vom 10. März 1629). Da alle 1629 für Sagan nachgewiesenen Münzen keinen Hinweis auf den Erwerb des Herzogtums Mecklenburg in ihrer Titulatur oder Heraldik enthalten, dürfte das gleiche auch für die Wismarer Gepräge gelten - zumal eine offizielle Belehnung Wallensteins durch den Kaiser erst 3 Monate später (am 16. Juni 1629) erfolgte. Dementsprechend würde das (M) als Hinweis auf die neuen norddeutschen Besitzungen des kaiserlichen Feldherren zu deuten sein. Darüber hinaus spricht auch das runde U im Gegensatz zum spitzen V in der Umschrift für eine Entstehung im Niedersächsischen Reichskreis. So begegnet die runde Buchstabenform u. a. auf Talern des Jahrgangs 1629 aus Braunschweig, Goslar, Hameln, Magdeburg, Stralsund, Rostock, Wismar und Hamburg. (Aus: Auktionskatalog 201, Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG vom 2.2.2012).