Exemplar der Auktion Künker 96, Osnabrück, September 2004, Los 4712.
Unter den sogenannten Krellschen Münzen (Krellmynt) versteht man eine kuriose Reichstalerserie aus dem Jahre 1723. Sie umfasst einen Doppelreichstaler, der mit den Reichstalerstempeln geprägt wurde, zudem einen einfachen Reichstaler, geprägt mit den Stempeln vom 1/2-Reichstaler-Stück, sowie einen halben Reichstaler, geprägt mit den Viertelreichstalerstempeln.
Sie wurden auf Initiative des Riksbank-Kammerherrn und späteren Bankkämmerers Paul Krell (gestorben 1730) hergestellt, der auch der Initiant der Jubiläumsmünze von 1721 gewesen war, die ein grosses Verlustgeschäft geworden war. Am Anfang hing die Prägung damit zusammen, dass die Deputation der Bank Speziesmünzen zur Bezahlung von Schuldzinsen benötigte. Die Abweichung von der Münzordnung brachte Krell im Herbst 1723 auch Vorwürfe ein, eine Strafe wurde ihm nicht auferlegt.