Exemplar der Auktion Künker 285, Berlin, Februar 2017, Los 125.
Während der gesamten als Karolinische Zeit bezeichneten Zeitspanne von 1654-1718 war das schwedische Hauptnominal der Carolin, das 2 Mark-Stück in Silber sowie das Mehrfache und Teile davon.
Riksdaler wurden hingegen äusserst selten und nur in kleinen Auflagen geprägt. In der 37-jährigen Regierungszeit Karls XI. geschah dies nur ein einziges Mal im Jahr 1676, als Riksdaler in einer Auflage von nur 791 Stücken geprägt wurden.
Die Stempel wurden vermutlich von Anton Meybusch geschnitten, und die Rückseite ist eine exakte Imitation des Riksdalers 1654 mit dem Wahlspruch In Jehova sors mea ipse faciet (= Mein Schicksal liegt bei Gott, er soll es selbst gestalten).
Sonst ist diese Devise des Königs Karl X. Gustav, des Vaters Karls XI., nur auf den frühen Dukaten Karls XI. aus den Jahren 1662-1665 zu finden. Seit 1670 lautete der Wahlspruch auf den Gold- und Silbermünzen: Dominus protector meus (= Gott ist mein Beschützer). Die Umschrift auf dem Riksdaler 1676 war somit veraltet.
Der Vorderseitenstempel weist ein ungewöhnlich tiefes Relief auf, weshalb die höchsten Partien der Vorderseite sowie die entsprechenden Stellen der Rückseite oft schwach ausgeprägt sind.
Das vorliegende Exemplar ist ungewöhnlich gut ausgeprägt und weist nur die übliche kleine Prägeschwäche am Harnisch auf. (Text aus: Auktionskatalog Künker 285, Osnabrück 2017, S. 59).