Lorenz Rosenbaum, gebürtig aus Schaffhausen, arbeitete von 1539-1546 in Augsburg, kehrte dann wieder in seine Vaterstadt zurück, wo er noch 1563 arbeitete.
Dieses seltene Schaustück findet man immer wieder in der Literatur beschrieben. Bereits in der 1779 von Paul von Stetten verfassten Augsburger Geschichte ist zu lesen: Lorenz Rosenbaum, auch ein Goldschmied, hat im Jahr 1546 das schöne Schaustück verfertiget, auf welchem das Bildniß desselben Kaisers mit dem Baret zu sehen ist. Es hat sich selten gemacht, denn man unterdrückte es in diesen Zeiten, wo die Stadt den Kaiser nicht zum Gönner hatte, nachdem sie in den Schmalkaldischen Bund getreten war., siehe: Stetten, Paul von: Kunst-, Gewerb- und Handwerks- Geschichte der Reichs-Stadt Augsburg, Bd. 1, Augsburg 1779, S. 499f.
Eugen Merzbacher hat die Zuschreibung an Lorenz Rosenbaum bestätigt und es als offiziell vom Augsburger Rat in Auftrag gegebene (Schau-)Münzenprägung identifiziert, siehe: Beiträge zur Kritik der deutschen Kunstmedaillen II: Lorenz Rosenbaum, in: Mitteilungen der Bayer. Num. Gesellsch., Bd. 29, 1900, S. 1-10.
A. von Forster erwähnt den Medailleur nicht, beschreibt das Stück als eine sehr schön und sorgfältig geschnittene Medaille, und er kennt nur dieses Stück in der von Stetten beschriebenen Sammlung, siehe: Die Erzeugnisse der Stempelschneidekunst in Augsburg und Ph. H. Müllers nach meiner Sammlung beschrieben; und die Augsburger Stadtmünzen, Leipzig 1910
In der Sammlung Vogel, Auktion Leo Hamburger 4.11.1924, wurde unter der Nr. 79 ein weiteres Stück, allerdings im doppelten Schautalergewicht (58 g) versteigert.
Das Stück zu 1 1/2 Schautalern ist ausser in der oben angeführten Literatur unseres Wissens noch nicht im Handel angeboten worden. Die von Stettens genannte Begründung, dass aufgrund der Zugehörigkeit Augsburgs zum Schmalkaldischen Bund nur wenige Stücke gefertigt wurden, könnte die Erklärung für deren grosse Seltenheit sein.