SINCONA Jubiläumsauktion
Los 1086

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| Startpreis | 5’000 CHF |
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Ferdinand II. 1619-1637. Silbermedaille 1630, 59.05 g. Schaumünze zu 2 Reichstaler 1630, auf den Kanzler Johann Baptist Verda von Verdenberg, geb. 1582, gest. 1648. Stempel von H. G. Perro. IO:BAP:FH VVERDENBERG.H.Z.G+ Geharnischtes Brustbild mit kurzem Kinnbart und Ehrenkette, im Armabschnitt das Datum. Rv. FATO (Rosette) SAPIENTIA (Rosette) MAIOR Auf einem mit Gras bewachsenem Teil der Erde strahlender sechseckiger Stern im Schlangenkreis. 47.6 mm. Slg. Unger 4602. Donebauer vgl. 3959. Slg. Horsky vgl. 7714. Sehr selten / Very rare. Fast vorzüglich / About Extremely Fine. Feine Patina / Nicely toned.
In der zitierten Slg. Unger, die im Jahr 1897 in Wien von der Firma H. Cubasch versteigert wurde, befand sich auch eine herrliche in Elfenbein geschnittene Medaille desselben Typs.
Johann Baptist Verda von Verdenberg (um 1582-1648) war ein österreichischer Adeliger, Diplomat und Staatsmann in der Habsburgermonarchie. Er stammte aus der Mailänder Familie de Verda und stieg in den Dienst der Habsburger auf. Verdenberg bekleidete wichtige Ämter, darunter das des Hofkammerpräsidenten (Finanzminister) und Geheimen Rats unter Kaiser Ferdinand II. und Ferdinand III. Er spielte eine zentrale Rolle in der Verwaltung und Finanzpolitik während des Dreissigjährigen Krieges (1618-1648). Besonders bekannt ist er für seine Reformen zur Stabilisierung der kaiserlichen Finanzen, etwa durch die Neuordnung der Münzprägung und die Verwaltung der Kronländer. Allerdings machte er sich auch unbeliebt, da seine Massnahmen oft hart waren, wie die Konfiskationen von Besitzungen ehemaliger Unterstützer des böhmischen Aufstandes. Sein Wirken trug dazu bei, die Habsburgermonarchie trotz der Kriegswirren zu stabilisieren, doch sein Erbe bleibt umstritten.
Im Jahre 1623 erwarb er die Herrschaft Grafeneck in Niederösterreich und wurde im selben Jahr in den Freiherrenstand mit dem Titel Herr zu Grafeneck erhoben. 1629 erhielt er durch Zession die Herrschaft Namiest in Mähren, welche 1630 zur Grafschaft erhoben wurde, unter gleichzeitiger Verleihung des Grafentitels an Georg Freiherr von Verdenberg. Er war ausserdem begüterter Landstand in Görz (1620), Steiermark (1623), Krain (1626), Kärnten (1631), Niederösterreich (1624) und Oberösterreich (1635) sowie seit 1630 in Böhmen. In Wien kaufte er 1631 sieben Häuser auf dem Mehlmarkt (heute Neuer Markt) und erbaute sich ein grosses Palais (Palais Schwarzenberg). Nach dem Tod Ferdinands II. legte er seine Stelle als Hofkanzler nieder. Er starb 1648. Sein Grabmal befindet sich in der Michaelerkirche in Wien.