Beendet

Numismatische Raritäten

RUSSLAND Orden

Bieten


Startpreis 20’000 CHF
Zuschlag 21’000 CHF

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Beschreibung

Miniaturen-Barett mit fünf Auszeichnungsminiaturen -. Barett in Form eines russischen St. Georgs-Säbels `Für Tapferkeit [?? ?????????]", mit St. Georgs-Portepee, Gold, feinst gearbeitet, teilweise emailliert, daran befestigt (von links nach rechts) fünf Auszeichnungs- Miniaturen:
1) Frankreich (Restauration - 1815-1830): Königlicher Orden der Ehrenlegion [Ordre Royal de la Légion dhonneur], 4. Modell (1815-1830 - mit Portrait König Heinrichs IV. auf dem Avers- und drei Lilien auf dem Revers-Medaillon, die Dekoration überhöht von einer Lilienkrone), Offiziers-Dekoration, Gold emailliert, tragebedingte Emailleausbrüche und -risse in den Armen, Revers-Medaillon fehlt;
2) Frankreich (Restauration - 1815-1830): Königlicher und Militärischer Orden vom hl. Ludwig [Ordre Royal et Militaire de Saint Louis], Ritterkreuz, Gold emailliert, tragebedingte Emaille-Chips, Revers-Medaillon fehlt;
3) Frankreich (Zweites Kaiserreich- 1852-1870): St. Helena-Medaille [Médaille de Sainte-Hélène] (1857), Bronze;
4) Helvetische Konföderation: Verdienstmedaille "TREUE UND EHRE - MDCCCXV" [Médaille de Mérite `FIDELITE ET HONNEUR - MDCCCXV"] (auch "Medaille von Yverdon" genannt), Gold, emailliert;
5) Frankreich (Restauration - 1815-1830): Dekoration der Lilie [Décoration du Lys], Silber.
Mit hinterlegtem Kombinationsband der Auszeichnungen 1) bis 4), an Nadel. 15.71 g. Sehr ausdrucksvolles Miniaturen-Barett in sehr ungewöhnlicher Kombination, von grösster Seltenheit und bedeutendem historischem Interesse. FDC. Prachtvolle Erhaltung.

Details

Die Miniatur-Auszeichnungen weisen auf einen Schweizer Bürger hin, der zunächst in militärischen Diensten Napoleons I. (1769-1821, reg. von 1804 bis 1814 und 1815) gestanden hatte, wohl bereits auch schon als Offizier. Nach der Ersten Restauration im April 1814 wurde er von der königlichen Armee unter Ludwig XVIII., König von Frankreich und Navarra (1755-1824, reg. von 1814 bis 1815 und von 1815 bis 1824), übernommen. Während der Hundert Tage nach der Rückkehr Napoleons (März bis Juli 1815) Ludwig XVIII. treu geblieben, erhielt er sowohl die französische Dekoration der Lilie wie auch die Medaille TREUE UND EHRE - MDCCCXV der Schweizer Konföderation. Im Zusammenhang mit dem Vormarsch der russischen Truppen auf Paris vor der Schlacht von Waterloo am 18. Juni 1815, bzw. mit dem Einzug in die Stadt, dürfte er von Kaiser Alexander I. (1777-1825, reg. seit 1801) den russischen St. Georgs-Säbel Für Tapferkeit verliehen bekommen haben. Nach der Zweiten Restauration im Juli 1815 wohl weiterhin in französischen Diensten, wurde ihm mutmaßlich, wohl im Rang aufgestiegen, das Ritterkreuz des Ordens vom hl. Ludwig und die Offiziersdekoration des Königlichen Ordens der Ehrenlegion verliehen. Einige Jahre nach dem Regierungsantritt Kaiser Napoleons III. (1808-1873, reg. von 1852 bis 1870) erhielt er noch die 1857 gestiftete St. Helena-Medaille, die für alle bestimmt war, die von 1792 bis 1815 unter Napoleon in französischen Diensten gestanden hatten.
Besonders die Miniatur der Verdienstmedaille TREUE UND EHRE - MDCCCXV (auch Medaille von Yverdon genannt) ist von außerordentlicher und möglicherweise einzigartiger Gestaltung, ist uns doch keine einzige weitere emaillierte Ausführung bekannt. Die Medaille wurde von der Schweizerischen Tagsatzung am 20. April 1815 gestiftet zu Ehren der in königlichem französischem Sold stehenden Schweizer vier Regimenter, die während der Hundert Tage der Rückkehr Napoleons 1815 Ludwig XVIII. treu geblieben waren und Frankreich verlassen hatten. Es wurden insgesamt nur 2.019 Medaillen verliehen. (Vgl. Grunau, Gustav: Treue und Ehre - Zwei schweizerische militärische Verdienst-Medaillen. In: Revue Suisse de Numismatique, Band 15 (1909), Heft 2.)